Richtung Norden | 1. bis 13. Mai
Nach einem sehr mühsamen Flug mit unfreiwilligem Nightstop im Sheraton in Zagreb sind wir am 1. Mai doch noch sicher in Split gelandet. Wir, das sind Markus und ich. Thomas, Skipper auf diesem Törn, hat uns vom Flughafen abgeholt. Wir gehen’s zügig an. Auf dem Weg zum Schiff besorgen wir uns frisches Gemüse. Dann auf der Abanea wird gefrühstückt, eingerichtet und schon bereits gegen Mittag heisst es Leinen los.
Erstmal geht’s gegen Norden. Erste Station ist die Insel Zolta. Genauer die Bucht von Marin. Marin ist der Wirt des Restaurants Sismis und bestens bekannt mit Thomas. Wir geniessen ein feines Essen und ein paar Flaschen Wein. Nach einer kurzen Nacht geht’s am nächsten Tag weiter. Ziel ist Skradin – die 42 sm schaffen wir mehrheitlich unter besten Segelbedingungen problemlos.
Der nächste Tag bringt uns am Morgen eine kleine Velotour Richtung Krka-Nationalpark. Am Nachmittag zieht’s uns aber bereits raus.In folgenden Tagen sind wir in der total faszinierenden Inselwelt der Kornaten unterwegs. Über Zakan mit seinem sensationellen Restaurant (Konoba) laufen wir über Dugi Otok und Cres unter leider nicht immer ganz idealen Segelbedingungen in Richtung Nord.
Am Sonntag, 7. Mai, erreichen wir die Insel Krk. Hier bleiben wir zwei Tage und erkunden die Insel mit dem Auto. Eine grüne Insel mit viel unberührter Natur, die uns sehr zu gefallen weiss.
Unser nächstes Ziel ist Rab – bescheidene 25 sm. Weil für die kommenden Tage wieder viel Wind und auch Niederschläge angesagt sind, planen wir drei Nächte in Rab zu bleiben und erst am Samstag wieder loszuziehen. Es soll zurück in Richtung Süden gehen.
Der Entscheid bis Samstag in Rab zu bleiben erweist sich als klug. Seit Mittag bläst wie vorhergesagt ein starker Südwind mit deutlich über 20 Knoten. Erst in der Nacht auf Samstag soll damit Schluss sein.
Wir erkunden der Insel Rab mit dem Scooter und das macht Spass. Die Strassen, die wir dabei befahren sind ziemlich abenteuerlich – viele und grosse Steine. Eigentlich sind es Schotterpisten. Dafür erleben wir eine einzigartige Natur mit (noch) sehr wenig Touristen.
Ab in den Süden | 13. bis 30. Mai
Nach zwei abwechslungsreichen Landtagen auf Rab sind wir am Samstag, 13.5. um 6 Uhr wieder in See gestochen Ziel: die Insel Ugljan, rund 60 sm wieder in Richtung Süden. In der Muline-Bucht finden wir einen idealen Übernachtungsplatz. Und . . . wir geniessen Thomas Riesen-Steak, während 4 Stunden niedertemperaturgegart.
Nach einem zweiten Besuch auf Zakan nehmen wir Kurs in Richtung Vis wurde zu Titos Zeiten zu einer wahren Festungsinsel ausgebaut, mit U-Boothafen, Infanteriebunker und sogar mit einem Flugplatz. Wir beschliessen, die Insel unter fachkundiger Führung kennenzulernen. Und das hat sich gelohnt. Wir lernen nicht nur einen sehr kundigen und authentischen Fremdenführer kennen, dazu auch noch eine sehr abwechslungsreiche Insel mit vielen unberührten Naturschönheiten.
Nach anstrengenden und teilweise sehr unangenehmen 150 sm sind wir heute Morgen (Do. 18.5.) so gegen 9 Uhr in Porto Montenegro angekommen. Wir haben Vis gestern Mittwoch kurz nach 9 Uhr verlassen und sind auf südlichem Kurs rund 50 sm bis Palagruza gefahren – aufgrund der Windverhältnisse leider alles unter Motor. Palagruza ist eine kleine, sehr wilde Felseninsel mitten in der Adria, zwischen Kroatien und Italien. Zerklüftet, unwirtlich, nur mit einem Leuchtturm und einer Radarantenne.
Nun ist der grosse Reisestress vorbei. Wir erkunden in aller Gemütlichkeit die Küste von Montenegro. Die Abanea bringt uns weiter nach Süden über Budva nach Rab. Nach Rab geht’s es dann wieder zurück nach Porto Montenegro. Wir wollen Montenegro noch ein bisschen auf dem Landweg erkunden und mieten ein Auto. Wir lernen ein abwechslungsreiches, spannendes, aber auch ärmliches Land kennen. Faszinierende Landschaften, hohe Berge, märchenhafte Seen und abseits der Touristenorte eine Bevölkerung, die noch wie in Gotthelfszeiten lebt.