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Costa Rica Rundreise

Pura Vida

1. bis 15. Februar 2020

Pura Vida . . .

Die nachfolgend beschriebene Reise haben wir im Angebot von Thurgau Travel gefunden. Aufgrund der durchwegs positiven Beurteilungen haben wir uns entschieden, die Rundreise zu buchen.

Nachfolgend unser kleiner Reisbericht . . .

31.01.20 | Freitag

Eine lange Reise . . .

Nach einem Zwölfeinhalbstunden-Flug von Zürich nach Costa Rica sind wir gegen 15.30 Uhr Ortszeit hart, aber sicher in San José gelandet. Nach Pass und Zollkontrolle, die unkompliziert und speditiv verlaufen, wird es dann etwas chaotisch. Bis sich die ganze Reisegruppe gefunden hat, dauert es. Aber die angenehmen Temperaturen, Sonne und das quirlig-geschäftige Gewusel sorgen bei der Warterei für amüsante Unterhaltung.
Irgendwann ist es dann geschafft und es geht los in Richtung Hotel Barcelo Palma Real. Keine lange Strecke, aber der Verkehr ist so dicht und chaotisch, dass wir dafür fast eine Stunde brauchen.
Das Hotel ist . . . na ja. Unser Zimmer ist gross, sauber und ist erst mal laut, weil es direkt an einen Partyraum grenzt. Sind wir auf die Nacht gespannt . . .

01.02.20 | Samstag | 🌤17/28

Unser erster Ausflug

Trotz anfänglichem Lärm und Rambazamba haben wir letztlich eine ruhige erste Nacht verbracht. Nun also unser erster Tag in Costa Rica. Auf dem Programm steht der Besuch der Kaffeeplantage von Kathia Zamora. Schnell wird klar: wir müssen uns etwas umgewöhnen. Der Verkehr, das pulsierende, laute, chaotische Leben ist so anders als unser gemächlicher, ruhiger Schweizer Alltag. Nicht unangenehm, fremd halt. Von Kathia und unserem Reiseführer Stephane Dähler werden wir in die Welt des Kaffees eingeführt. Wir sehen alles rund um die Kaffeebohne, von der Anpflanzung und Gewinnung des Kaffees bis hin zu seiner Röstung. 

Die Reise geht weiter in die Region des Vulkan Poàs. Auf knapp 2000 Meter geniessen wir ein typisches Costa Ricanisches Essen mit Büffelwurst und Schweinefleisch.
Zurück in San José wollen wir noch das Stadtzentrum etwas näher kennenlernen. Ein spezielles Erlebnis . . . laut, tausende von Menschen, eine Mischung aus türkischem Basar und südamerikanischer Chaos. Unglaublich. Wir sind froh, uns nach einer guten Stunde wieder in die Ruhe des Hotels zurückziehen zu können.

02.02.20 | Sonntag | 🌦17/28

San Jose – Vulkan Irazú – Guàpiles

Wir verlassen San José um 8 Uhr morgens in Richtung Cartago, die ehemalige Hauptstadt Costa Ricas. Als erstes steht der Ausflug zum Vulkan Irazú auf dem Programm. Leider ist uns der Wettergott nicht gut gesinnt. Kurz vor Cartago beginnt es zu nieseln. Und je höher wir mit unserem kleinen Reisbus kommen, umso dichter wird der Nebel und damit der Nieselregen. Eine kurze Zwischenphase mit etwas Sonne lässt nochmals Hoffnung auf eine Wetterbesserung aufkommen. Doch letztlich, vor dem geschlossenen Kassenhäuschen, auf einer Höhe von 3253 m.ü.M. ist klar, dass aufgrund der schlechten Wetterbedingungen ein Besuch des Vulkans nicht möglich ist. Stéphane, unser umsichtiger Reise(beg)leiter, lässt uns aber nicht einfach so die Rückfahrt nach Cartago antreten. Er organisiert Mais-Tortillas, feiner Kräuter-Frischkäse und für jeden ein Becher «Acua Dolce», ein warmes Getränk mit Rohrzucker und Milch. Alles seeehhhr lecker.
Zurück in Cartago erwartet uns ein echtes Highlight . . .  Dank seiner guten Vernetzung und seinen Beziehungen sind wir zum Mittagessen zu Gast bei der Familie Cordoba, einer alteingesessenen Familie. Die Herzlichkeit, mit der wir empfangen werden, ist einmalig – und für uns «trockene», zurückhaltende Schweizer schon ungewöhnlich. Unsere kleine Gruppe geniesst nicht nur diese wunderbare Gastfreundschaft, sondern auch die feinen und mit grosser Liebe zubereiteten costa-ricanischen Gerichte.
Beeindrucken auch der Besuch  der «Basilica de Nuestra Señora de Los Angeles» mit «der kleinen schwarzen Madonna». Hunderte von Gläubigen, die sich hier Hilfe von «la Negrita» erbitten. Ein berührendes Erlebnis, das sich nur schwer beschreiben lässt.
Am Nachmittag geht es dann mit dem Bus in Richtung Guàpiles, erst durch den Nebel-, dann durch den Regenwald. Beide machen übrigens ihren Namen alle Ehren. Es nieselt und regnet auf dem ganzen Weg bis zu unserem Hotel Suerre.

03.02.20 | Montag | 🌦21/28

Guàpiles – Tortuguero

Das Reiseprogramm wird aufgrund der aktuellen Wetterlage umgestellt. Das hat mit dem vielen Regen der vergangenen Tage zu tun. Weil der Rio la Suerte schön viel Wasser hat, verschieben wird den Ausflug nach Tortuguero einen Tag nach vorne. Tortuguero, das nahe an der Grenze zu Nigaragua liegt, kann nur mit dem Boot oder dem Flugzeug erreicht werden. Und der Rio la Suerte – Fluss des Glücks – macht mit viel, ganz braunem Wasser seinem Namen alle Ehre. Denn dank diesem hohen Wasserstand ist er befahrbar und verkürzt unsere Reisezeit nach Tortuguero um ganze zwei Stunden.
In Muelle de Paloma steigen wir also von unserem Bus in ein kleines, schmales Boot, das gerade etwa 20 Plätze hat. Die Fahrt ist ziemlich abenteuerlich. Einmal streift das Boot den Grund, dann neigt es sich in einer Kurve in eine ungemütliche Schräglage. Dazu giesst es immer wieder wie aus Kübeln . . . Aber es gibt auch ruhige Phasen, in denen wir Kaimane, Brüll- und Klammeraffen, Faultiere und unzählige tropische Vögel zu sehen bekommen. Dennoch – wir sind froh, nach einer rund zweistündigen Bootsfahrt, Tortuguero zu erreichen.
Was dann folgt ist ein weiters Highlight. Unser Boot macht bei der «Awamba Lodge» fest und wir steigen um in ein schwimmendes Restaurant. Service und Essen sind ein Klasse für sich. Ein Traum, den wir einfach nur geniessen.
 

04.02.20 | Dienstag | 🌤 21/30

Guàpiles – Veragua Rainforest Nationalpark – Puerto Viejo Limon

Das geplante Reiseprogramm wird auch heute wieder umgestellt. Das ist nicht etwa eine Kritik. Im Gegenteil. Unser Reisbegleiter Stéphane weiss genau, was er macht und die bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass die Änderungen des Programms nie zum Nachteil von uns Reisenden sind.
Also . . . los geht’s um 8.30 Uhr in Richtung Süden. Auf dem Programm steht als erstes der Besuch des Veragua Rainforest Nationalparks. Ein Park für eine limitierte Zahl von Besuchern und gleichzeitig auch eine Forschungsstation. Hier wird die Entwicklung des Regenwaldes und die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt erforscht. Ein spannender und sehr interessanter Ausflug weitab der breiten Touristenströme.
 
Nach dem Mittagessen nehmen wir den zweiten Reiseabschnitt des Tages unter die Räder. Es geht runter an die karibische Küste und dort entlang des Meeres bis in die Nähe der Grenze zu Panama – genauer nach Puerto Viejo. Das gehört zum Grossraum Limon, bekannt durch seinen Hafen, über den ein Grossteil der costa-ricanischen Exporte laufen. Ja, und dort checken wir im Hotel Almonds & Corals ein. Ein echtes Abenteuer, dieses Hotel. Die Bungalows mit den Zimmern liegen mitten im Regenwald. Alles ist offen, nur durch Moskitonetze und ein paar Vorhängen ist man von allerlei Viechern bzw. neugierigen Blicken geschützt. Wir sind auf die Nacht gespannt . . .  Die bisher gehörte Geräuschkulisse von Vögeln und Brüllaffen ist vielversprechend. 
 

05.02.20 | Mittwoch | 🌤 22/30

Zu Besuch bei Mateo

Eigentlich sollten wir heute nach dem Frühstück den Cahuita Nationalpark kennenlernen. Der nahegelegene Nationalpark ist ein beliebtes Ausflugsziel und hat denn auch entsprechend viele Besucher.

Wiederum dank seiner Beziehungen steht darum heute der Besuch bei Mateo, einem einheimischen (Lebens)Künstler auf dem Programm. Mateo ist 57, Musiker und lebt in einer einfachen Behausung in Puerto Viejo. Eine faszinierende Persönlichkeit, immer ein breites, sonniges Lachen auf dem Gesicht. Er erzählt von seinem Leben, seinem Vater, der am 15. Dezember 100 Jahre alt geworden ist. Und dass dieser, nur gerade einen Tag vor diesem grossen Tag, sein Zuhause durch einen Brand verloren hat. Kein Klagen, kein Jammern, kein Drama. Es kommt schon gut . . . !
Mateo erzählt nicht nur, er kocht auch für uns. Das erste Mal für fremde Besucher und das erste Mal für so viele Leute. Die Ruhe verliert er nicht eine Sekunde. Er lädt uns ein in seine bescheiden eingerichtete Küche, damit wir die letzten Arbeiten mitverfolgen können. Es gibt Reis mit Bohnen, Huhn und Patacones, das sind frittierte Kochbananen. Es schmeckt super – noch authentischeres Essen ist fast nicht möglich.
Und dann kommen seine Freunde und machen Musik – ihre Musik. Ein altes Banjo, ein Bass – bestehend aus einer 5-Liter-Pet-Wasserflasche, einem Stock und einer Schnur, dazu noch eine Trommel  –  das reicht. Ihre Musik geht unter die Haut, berührt, reisst mit und lässt Sorgen vergessen.  Wenn dann dazu noch eine feine Zigarre und ein Gläschen Rum kommen . . . !
 
Zurück im Hotel wird die Zeit für einen unterhaltsamen Spaziergang zum Strand genutzt . . . 

06.02.20 | Donnerstag | 🌤 22/29

Puerto Viejo Limon – Puerto Viejo de Sarapiquí

Es wird ein langer, vor allem mühsamer Tag. Wir fahren mit unserem kleinen Bus vom Süden zurück, an Guàpiles vorbei nach Porto Viejo de Sarapiquí. Das sind «nur» 230 km. In der Schweiz keine grosse Sache. Aber hier in Costa Rica ist das eine mindest sechsstündige Fahrt. Hunderte von riesigen Lastwagen, meist mit Kühlcontainern beladen, sorgen dafür, dass das Tempo tief bleibt. Überholen? Vergiss es. Die Strasse ist zweispurig und der Gegenverkehr genau so dicht wie auf unserer Seite.
 
Aber wir schaffen es dann doch noch unser erstes Tagesziel zu erreichen: den Palmherz Produzenten Corazón tierno. Palmherzen sind bei uns nicht bekannt. Sie ähneln von Geschmack und Aussehen dem weissen Spargel und sind im Glas oder als Büchsenkonserve erhältlich.
«Unser» Produzent gehört zu den kleineren; er setzt nicht auf Menge sonder auf eine top Qualität. Spannend die Führung durch die Produktion und sehr fein das Mittagessen – natürlich mit Palmherz.
 
Die weitere Fahrt zu unserem Tagesziel dauert zum Glück nicht mehr lange. Die kleine Stadt Puerto Viejo de Sarapiquí ist alles andere als touristisch. Quirlig, authentisch, voller Leben und südlichem Temperament. Viele kleine Läden säumen die Strasse. Verkauft wird alles möglich, teilweise in ulkigen Kombinationen. Vor einem Laden stehen Motorräder neben massiven Holzbetten, im Laden dahinter gibt es Waschmaschinen und TV-Geräte  zu kaufen . . .
 
Unser Hotel «El Bambu» ist für Erkundungstouren des Städtchens ideal im Zentrum gelegen. Diese Gelegenheit nutzen wir natürlich auch ausgiebig aus. Vor allem das grosse Angebot an Früchten hat es uns angetan.

07.02.20 | Freitag | 🌤 22/34

Puerto Viejo de Sarapiquí und viele Ananas

Ein gemütlicher Start in den neuen Tag. Unser in jeder Beziehung super Reisebegleiter Stéphane Dähler lädt uns ein, die Ananas-Plantage seiner Familie zu besichtigen. Auf der Hacienda Roswitha – rund 350 ha gross – produzieren die Dählers pro Woche zwischen 300 und 500 Tonnen Ananas, die in alle Welt verschickt werden. Wir lernen nicht nur einiges über Anbau, Produktion und Ernte der «Königin der Früchte», sondern können auch noch einen Blick in deren Verarbeitung werfen. Da sind flinke Hände gefragt, Automaten sind auf «Roswitha» nicht zu finden. Das Projekt der Dählers beeindruckt – umso mehr, wenn bedenkt, mit welchen Schicksalsschlägen die Familie fertig werden musste.